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Materialkunde
Gefäße aus Metall
Nach dem in den vergangenen Jahren Metallgefäße kaum in den Blumenfachgeschäften zu finden waren, rücken jetzt verzinkte Gefäße, Vasen und Übertöpfe wieder in das Sortiment ein.
Auch das schwere Gusseisen ist in Gefäßen, Pflanzschalen und diversen Beiwerk-Artikeln zu finden. Kupfer, Zinn, Bronze und Messing werden im Großhandel zur Zeit kaum angeboten. Aus der Erfahrung kann man sagen, dass sich das Angebot sehr schnell ändern kann. Natürlich darf man den häuslichen Bestand an Metallgefäßen nicht vergessen, der häufig auch für Blumenschmuck genutzt wird.
Zinn
Zinn ist ein Element, aus dem grauweißen Erz, dem Kassiterit oder Zinnstein gewonnen. Es ist weich und muss durch Beimischungen gehärtet werden; man legiert es mit Kupfer oder Antimon. Zinngefäße waren neben Tongefäßen das Küchengeschirr im Mittelalter. Sie sind sehr widerstandsfähig, rosten nicht wie Eisen, werden nicht schwarz wie Silber, setzen keinen Grünspan an wie Kupfer, zerbrechen nicht wie Tonvasen. Doch sie können den sogenannten. Zinnfraß bekommen. Durch Humussäure z. B. kann Zinn zerfressen werden. Zinngefäße eignen sich also nicht für Topfpflanzen.
Zinngefäße werden heute noch zum großen Teil handwerklich gegossen. Das schon bei 232 ° C schmelzende, aber auf etwa 400 ° C erhitzte Metall wird in eine Form aus Messing oder Eisen gegossen und mit feuchten Lappen abgekühlt. Bei der Verarbeitung sind Sorgfalt, genaue Kenntnis über das Verhalten des Metalls, damit keine Blasen oder rauhe Stellen beim Guss entstehen, und individuelle Weiterbehandlung jeder Form sind notwendig. Die Herstellung von guten Zinngefäßen ist eine Kunst für sich.
Verzierungen werden mitgegossen, geätzt, ziseliert, geschlagen oder graviert. Jedes Stück wird mit mehreren Stempeln gekennzeichnet. Der Kenner ersieht daran Alter und Herkunft.
Das matte, weiche Grau des Zinnkrugs und seine altväterliche Form schaffen eine Atmosphäre der Behaglichkeit und Wohnlichkeit. Jede Blume, gleich welcher Art und Farbe, bekommt in ihm den Ausdruck sympathischer Schlichtheit.
Kupfer
Kupfer ist das erste Metall der Menschheit und wurde bereits vor über 10.000 Jahren in der Steinzeit verwendet. Dabei kam das leicht zu verarbeitende Material vor allem in der Verzierung von Schmuckobjekten zum Einsatz. Mit wachsenden Metallkenntnissen stiegen mit der Zeit auch die Einsatzmöglichkeiten des Metalls. Das Hämmern, Erhitzen, Gießen oder das Vermischen (Legieren) mit anderen Metallen wie Blei, Silber, Zink oder Zinn führten zur Namensgebung einer ganzen Zeitperiode: Der Bronzezeit. Ursprünglich in Vorderasien vornehmlich genutzt, breitete sich die Verwendung von Kupfer im Laufe der Geschichte schnell aus: Die Ägypter nutzen Kupfer bereits für ihre Wasserleitungen, die Griechen verarbeiteten Kupfer in ihren Bauwerken. Den Namen hat das Metall allerdings von den Römern: Sie nannten Kupfer "aes cyprium" (Erz aus Cypern), da Cypern Hauptlieferant für Kupfer war. Cyprium wurde im Laufe der Zeit in cuprum umgewandelt und aus diesem Wort wurde später das chemische Symbol Cu für Kupfer abgeleitet. Kupfererz wird im Bergbau gewonnen und geschmolzen. Aus zu Blechen gewalztes Kupfer kann man leicht schöne Kupferschalen oder Gefäße herstellen. Das Kupfer mit seinem warmen Farbton ist natürlich und lässt sich gut mit pflanzlichem Schmuck verbinden.
Bronze
Schon in der vorgeschichtlichen Zeit (Bronzezeit 800 v. Chr. ) kannte man schon die Legierung von Kupfer und Zinn. Es wurden Gefäße und Werkzeuge für den alltäglichen Gebrauch gegossen. Alte Bronzemörser findet an noch als Schaustücke in Apotheken. Das auch Bronze mit seinem ebenfalls warmen Farbton sehr natürlich wirkt und lässt sich dieses Metall gut mit pflanzlichem Schmuck verbinden. Leider sind Bronzegefäße sehr selten im Blumengeschäft. Bei einer Beimischung bis 10 % Zinn zum Kupfer kann man die Bronze zu Blechen walzen, bei einer Beimischung von 10-20 % kann man sie gießen. Das heutige Kunsthandwerk verarbeitet Bronze, gießt damit Plastiken oder Relieftafeln. In der Adventszeit kann man einen Bronzeleuchter als kostbares Schaustück bei der Fenstergestaltung einsetzen.
Messing
Messing ist ebenfalls eine Legierung und zwar aus Kupfer und Zink. Das Zink bewirkt, dass der Goldschimmer glänzender und heller ist als bei Bronze. Messing wird ebenfalls gewalzt oder gegossen. Messingteller sind gestanzte Bleche. Die orientalischen Messingkannen sind gegossen und dann ziseliert. Durch Form und Oberflächengestaltung sind solche Gefäße als Schaustücke interessant, Blumen wird man jedoch in der Regel nicht hineinstellen, weil die Gefäße selbst meist viel zu eigenwillig sind, um sich mit Blumen harmonisch zu verbinden.