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Grundlagen > Farbenlehre
Farbtheorien
Die Wissenschaftler haben sich natürlich auch mit der Wahrnehmung der Farben befasst, sowohl physikalisch, physisch und psychisch. Interessant mag in diesem Zusammenhang noch sein, dass gerade die niederen Tierarten (Vögel, Fische, Reptilien, Insekten, Bienen und Libellen) über eine hochentwickelte Farbempfindlichkeit verfügen, während die höher entwickelten Säugetiere zum großen Teil nur über ein Schwarz-Weißsehen verfügen.
Isaak Newton erregte 1704 großes Aufsehen mit seinem Buch "Die Optik". Newton bewies, dass weißes Licht aus allen Farben (Spektralfarben) zusammengesetzt ist, und mit der Entwicklung der Wellentheorie wurde klar, dass jede Farbe einer bestimmten Frequenz entspricht. Somit ist das Hauptproblem des Auges, wie verschiedene Frequenzen unterschiedliche neuronale Reaktionen verursachen. Das Problem ist schwierig, da die Frequenzen der Lichtstrahlen im sichtbaren Bereich so hoch sind, - also weit höher, als dass Ihnen die Nerven folgen können. Dieses Problem wurde auch von dem Wissenschaftler Thomas Young bearbeitet und später von Hermann von Helmholtz weiterentwickelt. James Clerk Maxwell schuf daraufhin die "Elektromagnetische Lichttheorie". In der Folgezeit beschäftigten sich noch weitere Wissenschaftler mit der Entwicklung von Theorien zur Wahrnehmung von Farben. Auch der Chemiegraf und Farbätzer Harald Küpers veröffentlichte zahlreiche Beiträge zum Thema "Farbenlehre"
Trotz aller Theorien bleibt die visuelle Wahrnehmung des Phänomens „Farbe" bis heute ein komplexes und widersprüchliches Gebiet. Deshalb wird die Farbe auch von unterschiedlichen Fachgebieten her zum Forschungsgegenstand gewählt. Jedes Fachgebiet hat seine ganz besondere Sicht, z.B. die Psychologie, die Physiologie, die Physik, die Medizin, die Fotochemie, die Drucktechnik, die Farbtheorie, die Philosophie, die Theologie, die Dichtung, die bildende Kunst und natürlich auch die Floristik. Aus all diesen Bezugsfelder heraus wurden nun Theorien über die Wahrnehmung und den Gebrauch von Farben formuliert, die bei der Erklärung bestimmter Wahrnehmungsvorgänge oft ineinander greifen. Verschiedene Denksysteme, wie z.B. Farbordnungen, gelangen - von unterschiedlichen Prämissen ausgehend - zu bemerkenswert unterschiedlichen Aussagen. Gerade auf Grund dieser verschiedenen Positionen und Denkansätze ist es ganz wichtig, den "sogenannten Wahrheiten", seien sie nun althergebracht oder neu, kritisch gegenüberstehen. Sicher sind für den Künstler elementare Kenntnisse der Physik der Farbe, medizinische Erläuterungen über die Farbwahrnehmung und auch ein einfaches Ordnungssystem von Bedeutung; jedoch arbeitet der Künstler zum überwiegenden Teil mit einem farbigem Werkstoff, den er nicht beeinflussen kann. Dieser vorhandene farbige Werkstoff benötigt für seine Anwendung oder das Gestalten mit ihm anwendbare Regeln.